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Tierschutzinitiative für Seniorenkatzen

Amelies Herz für Katzen

Münster

Wenn Katzenbesitzer sich nicht mehr um ihre Tiere kümmern können, droht den Katzen eine Abschiebung ins Tierheim. Nun hat sich eine Initiative gegründet, die münsterlandweit solche Tiere in ein passendes Zuhause vermitteln möchte.

Björn Meyer

Andreas Meyer (Mitte) ist eine der Pflegestellen, an die die Initiative Amelie, zu der neben dem Nestwerk Münsterland mit Dirk Heidotting (r.) auch die Tierfreunde Münster mit Manuela Borgschulte (l.) gehören, Seniorenkatzen vermittelt. Vier Kater leben bei Meyer.
Andreas Meyer (Mitte) ist eine der Pflegestellen, an die die Initiative Amelie, zu der neben dem Nestwerk Münsterland mit Dirk Heidotting (r.) auch die Tierfreunde Münster mit Manuela Borgschulte (l.) gehören, Seniorenkatzen vermittelt. Vier Kater leben bei Meyer. Foto: Björn Meyer

„Gustav“, „Ozzy“, „Miro“ und „Klüver“ eint ein Schicksal. Im Laufe ihre Lebens standen die Vier – ganz unabhängig voneinander – plötzlich vor dem Nichts. Heimatlos, alleine, ohne echte Perspektive. Nur der Weg ins Tierheim wäre noch geblieben, denn bei dem Quartett handelt es sich um Kater. Kater, deren Besitzer schwer erkrankten oder starben. Diesen und anderen alten Katzen möchte die durch den in Münster beheimateten Tierschutzverein Nestwerk Münsterland gegründete Tierschutzinitiative Amelie helfen. Den Katzen ein Leben im Tierheim ersparen und sie in ein neues, passendes Zuhause vermitteln.

„Katzen sind sehr empfindsam und im Tierheim fehlt ihnen oft die Individualität in der Betreuung“, erklärt Manuela Borgschulte den Hintergrund der Initiative. Die Vorsitzende der Tierfreunde Münster ist mit ihrem Verein nur einer von derzeit acht Kooperationspartnern in der Region, die sich unter dem Dach des Nestwerks zusammengefunden haben, um die Tiere in Pflegestellen zu vermitteln. Und genau darin besteht auch eine Besonderheit, denn Eigentümer der Katzen bleiben die Tierschutzvereine, für die Pflegestellen hat das den Vorteil, dass zum Beispiel Arztkosten übernommen werden können.

Auf der Suche nach Pflegestellen

„Es kann ganz unterschiedliche Pflegestellen geben. Es muss nicht die alte Dame, es kann auch die Studenten-WG sein“, erklärt Dirk Heidotting vom Nestwerk Münsterland und führt fort: „Denn auch Katzen haben ganz verschiedene Bedürfnisse und Anforderungen an ihr Zuhause.“

„Gustav“, „Ozzy“, „Miro“ und „Klüver“ haben ihr Zuhause bei Andreas Meyer in Handorf gefunden. Auch er hat klare Vorstellungen, wenn es um die Katzen geht, die bei ihm wohnen. „Ich kann weniger mit den jüngeren Kitten anfangen, die mir in die Gardine springen“, sagt Meyer und lächelt während „Klüver“ gerade vom gesicherten Balkon aus um die Ecke schaut – mit dem Auge, das ihm im Laufe seines Lebens geblieben ist. Doch diese Beeinträchtigung stört hier keinen. „Ich möchte einfach, dass die Tiere noch ein paar schöne Jahre haben“, sagt Meyer. Und genau das muss den potenziellen Pflegestellen, die vom Nestwerk zuvor auf ihre Tauglichkeit kontrolliert werden, auch klar sein. „Die Dauer des Zusammenlebens kann begrenzt sein“, sagt Borgschulte, immerhin handele es sich, zumindest meistens, um ältere Katzen.

Andreas Meyer

Für die kooperierenden Vereine, namentlich neben dem Nestwerk und den Tierfreunden Münster auch die Katzenhilfen Greven, Rheine und Kreis Warendorf, Tiere in Not Schöppingen, Tierfreunde Lüdinghausen und der Tierschutzverein Ibbenbüren, hat die Initiative neben der Vermittlung der Katzen noch einen weiteren positiven Effekt. „Wir kommen an einen Tisch“, sagt Borgschulte. Das tut den Vereinen gut – und letztlich auch den Tieren.

Kontakt: Tierschutzverein Nestwerk Münsterland,  0 15 90 / 179 29 98, E-Mail: info@seniorenkatzen-amelie.de