Riesenaufregung um eine kleine Schnecke

oder: Wie die Suche nach einem Hund einem Kätzchen das Leben rettete

Eine aufregende Woche liegt hinter den Tierfreunden und vielen engagierten Helfern. Am 16. November ist die erst einen Tag vorher vermittelte Hündin „Schnecke“ aus ihrem neuen Zuhause nach nur einer Nacht entlaufen.Dafür trägt niemand die Schuld. Wenn ein Hund in ein neues Zuhause zieht, ist die Aufregung und der Stress auf allen Seiten sehr hoch.

Kaum da, schon ausgebüxt

Schnecke zog in eine Familie mit einem Ersthund. Bei den Spaziergängen hier bei uns, verstanden beide sich prächtig. Zuhause im Territorium der Ersthündin jedoch gestaltete sich die Situation etwas anders. Nicht dramatisch, aber es gab kleine Zickeleien zwischen den Hunden. Nach einem Spaziergang dann waren beide Hunde bereits abgeleint und gerieten aneinander, woraufhin Schnecke durch die noch offene Haustür verschwinden konnte. Da sie natürlich noch keine Bindung dorthin hatte und eher schreckhaft ist, lief sie nicht dorthin zurück, sondern hat sich auf eine Reise durch das Münsterland begeben.

Sechs Tage Suche von früh bis spät

Natürlich haben sich sofort viele Helfer und Freunde der Tierfreunde auf die Suche nach Schnecke gemacht. Plakate wurden verteilt und die Suche immer weiter ausgedehnt. Zum Glück aller konnte ihr Weg mit Hilfe vieler treffender Sichtmeldungen nachverfolgt werden. Von Reckenfeld ist sie über Emsdetten nach Riesenbeck/Saerbeck gewandert und hat sich wohl dort in den letzten Tagen aufgehalten.

Am Sonntag, 22. November, also nach sechs Tagen Suche (und das teils im frühen Morgengrauen um 6.30 Uhr bis spät in die Nacht) waren einige Helfer vor Ort, als uns ein Anruf von Heidemarie Thurau erreichte. Frau Thurau war dort am Bioenergiepark zwischen Riesenbeck und Saerbeck mit ihrem Hund unterwegs. Sofort rief sie uns an und beobachtete Schnecke weiter, während wir so schnell es ging zu der Stelle fuhren und liefen.

Erleichterung bei Schnecke und uns

Als Schnecke dann nach kurzem Überlegen ihre Bezugspersonen wieder erkannte, kam sie auf uns zu und das letzte Stück raste sie uns entgegen, voller Freude, uns endlich wieder zu sehen. Wir alle sind überglücklich Schnecke wohlbehalten wieder gefunden zu haben. Ihr geht es sehr gut und nachdem sie sich erst einmal ordentlich ausgeschlafen und den Bauch vollgeschlagen hat, ist sie ganz die alte, aufgeweckte fröhliche kleine Hundedame.

Nach Rücksprache mit der Familie die Schnecke adoptiert hatte, sind wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass Schnecke an andere tierliebe Menschen weiter vermittelt werden soll. Denn die vorhandene Hündin hat wider Erwarten gezeigt, dass sie Zuhause lieber Einzelhund wäre.

Riesendank an alle Helfer

Wir möchten uns ganz besonders bei all den Helfern bedanken, durch die es möglich wurde Schnecke sicher und wohlbehalten wieder in unsere Obhut zu bringen. Leider haben wir nicht mehr alle Namen der Sichtmelder parat und nennen daher stellvertretend Frau Börgermann, Frau Bruns und Frau Thurau, die uns auf die richtige Spur gebracht haben.

Unfassbares Zufallsglück für ein Kätzchenleben

Frau Börgermann hat uns übrigens noch erzählt, dass die Suche nach Schnecke noch ein Leben gerettet hat. Sie hatte in den letzten Tagen auch nach Schnecke gesucht und ist mit ihrer Tochter so einige Unterstände und Verschläge abgelaufen. Dabei haben die beiden in einer Hütte ein etwa acht Wochen altes Kätzchen gefunden - abseits von jedem Hof oder Haus in der Gegend. Das Kätzchen haben sie mitgenommen, untersuchen lassen, und es darf nun bei Familie Börgermann leben.

Tierfreunde, auch Ihr wart einfach super

Aber bei aller Freude über diesen berührenden Zufallsfund wollen wir trotzdem nicht vergessen, uns auch bei unseren Aktiven und Helfern: Lisa, Luna, Ina, Jasmin, Anna-Lena, Doro, Beate, Andreas und Astrid, nochmal Astrid und vor allem Sabine, die extra aus Rumänien angereist ist, um uns bei der Suche zu helfen. Und vielen Dank auch an all jene, die wir nicht einzeln aufzählen können, die die Suchplakate auf gehängt und die Suche bei Facebook vorangetrieben haben.

Schnecke gut, Kätzchen gut, alles gut!